Erdbeben der Stärke 9,0
Ein schweres Erdbeben hat den Nordosten Japans erschüttert und verheerende Schäden verursacht. Zunächst hieß es, der Erdstoß habe die Stärke 7,9 - dies wurde aber auf 8,8 und nun 8,9 korrigiert. Es folgten mehr als 20 zum Teil heftige Nachbeben.
Ein Zehn-Meter-Tsunami traf den Hafen von Sendai im Norden der Insel Hondschu. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie dabei Autos, Boote und ganze Gebäude hinweggerissen wurden.
Auch aus Tokio liegen bereits Berichte über Verletzte vor. Dort schwankten zahlreiche Gebäude. Züge wurden angehalten. Über das genaue Ausmaß der Schäden konnten die Behörden bislang aber keine genauen Angaben machen. Alle Seehäfen wurden geschlossen.
Der Strom im Großraum Tokio fiel aus, da Atomkraftwerke abgeschaltet wurden. In einem Turbinengebäude des Atomkraftwerks Onagawa in der Provinz Miyagi brach ein Feuer aus. In mindestens zwei Fabriken gab es Explosionen. Zahlreiche Industrieunternehmen der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt mussten die Produktion einstellen. In einer Ölraffinerie in Tokios Nachbarprovinz Chiba brach ein gewaltiges Feuer aus, gefolgt von einer Explosion.
Der japanische Ministerpräsident Naoto Kan ordnete an, dass das Militär eingesetzt werde, um auf das Beben zu reagieren.
Wie die japanische Wetterbehörde mitteilte, ereignete sich das Beben um 14:46 Ortszeit in einer Tiefe von zehn Kilometern, etwa 80 Kilometer vor der Ostküste. Die Behörden gaben eine Tsunami-Warnung für die gesamte Pazifikküste heraus.
Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum in Hawaii warnte zunächst vor Flutwellen in Japan, Russland, den Marcus-Inseln sowie den nördlichen Marianen. Auch Indonesien und Taiwan gaben Tsunami-Warnungen heraus. Inzwischen befürchtet das Tsunami-Warnzentrum Flutwellen im gesamten Pazifik-Raum - mit Ausnahme von Kanada und dem US-Festland.