In dem japanischen Atomkraftwerk Fukushima 1 hat es der Nachrichtenagentur Jiji zufolge eine Explosion gegeben. Im Fernsehen übertragenen Bildern zufolge war eine weiße Rauchwolke über dem Werk zu sehen, das von dem schweren Erdbeben beschädigt worden war. Den Berichten zufolge war der Grad der in der Anlage gemessenen Radioaktivität zudem 20 Mal so hoch wie normal. Die japanische Regierung hatte am Freitag den atomaren Notstand ausgerufen, nachdem das Kühlsystem eines Reaktors des Atomkraftwerks Fukushima beschädigt worden war.
Laut dem Fernsehsenders NHK sind in der Atomanlage Fukushima zudem das Dach und Mauern eines Reaktorgebäudes zerstört worden. Zuvor meldeten die Nachrichtenagenturen Kyodo und Jiji, dass im Reaktor 1 im 250 Kilometer nordöstlich von Tokio gelegenen Atomkraftwerk Fukushima 1 womöglich eine Kernschmelze im Gange sei. Nach Einschätzung der Behörde für atomare Sicherheit "könnte sich dort eine Kernschmelze vollziehen".
Jiji meldete weiter, die Brennstäbe seien kurz der Luft ausgesetzt gewesen, als der Pegel des Kühlwassers sank. Es werde nun Wasser in den Reaktor gepumpt. Ein Sprecher der Betreiberfirma Tokyo Electric Power (Tepco) sagte hingegen, es sei keine Kernschmelze im Gange. Es werde versucht, den Kühlwasserstand zu erhöhen, um die Temperatur im Reaktor wieder senken zu können.
In den Akws Fukushima 1 und 2 waren durch das Erdbeben am Freitag die Kühlsysteme beschädigt worden, so dass dort eine Kernschmelze drohte. Die betroffenen Reaktoren schalteten sich durch das Erdbeben automatisch ab. Beim Herunterfahren müssen jedoch die Kühlsysteme anspringen, um die dabei entstehenden hohen Temperaturen zu senken. Eine Kernschmelze kann zu einer unkontrollierten Kettenreaktion und zum Austritt starker Radioaktivität führen.