Regisseur Michael Haneke ist seit seiner Oscar-Nominierung weltweit in aller Munde. Er ist auch im Social Network Twitter vertreten, allerdings durch einen Fake-Account, der mit derbem englischen Slang für Aufsehen sorgt.
„Michael Haneke - Ich mache Filme und liebe meine Katze, obwohl sie stinkt“, heißt es in der Überschrift des Twitter-Profils. Über 500 Meldungen („Tweets“) hat der Scherzbold bereits verfasst, knapp 20.000 Anhänger folgen dem falschen Haneke, der halbgare Lustbarkeiten von sich gibt, wie die Gratiszeitung „Heute“ berichtete.
Zu lesen ist dann etwa: „Ich hoffe, sie zeigen den neuen Terrence Malick-Film auf dem Flug nach Hollywood, weil ich in Flugzeugen nur schwer einschlafen kann“ oder „Habe mir gerade ‚Abraham Lincoln Vampirjäger‘ angesehen. Großartig! Ist mein zweitliebster Nominierter für den besten Film. ‚Amour‘ ist natürlich mein Lieblings-Nominierter.“
„Wann immer ich traurig bin, geh ich zu einem meiner Mitarbeiter und sage, seine Eltern wären bei einem Bootsunfall gestorben. Dann filme ich seine Tränen und fühle mich besser“. „‚Amour‘ mit einem deutschsprachigen Publikum anzusehen ist eine wahre Erleichterung - sie verstehen alle Witze!“, wurde ebenfalls getwittert.
Ab und zu adressiert er seine Tweets auch an Prominente, wie Arnold Schwarzenegger, Faye Dunaway, Russell Crowe, Ellen Page oder Ben Affleck. Letzteren fragte er kürzlich: „Kommst Du auch zu Ang Lees Pyjama-Party am Wochenende? - Oh nein, ich vergaß, das ist ja nur für Oscar-Nominierte.“
Laut „Heute“ kenne Haneke den falschen Twitter-Account zwar, doch interessiere ihn das alles nicht, wie er der Zeitung „LA Times“ sagte. Dennoch hoffen vermutlich so manche internationale Filmschaffende auf die Einhaltung seines (gefakten) Neujahrsvorsatzes: „Die anderen Regisseure mehr Preise gewinnen zu lassen.“
orf.at