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Inhalt:
Was für ein beschissener Tag! Unzufrieden mit der Arbeit an seinem billigen Horrorfilmchen kommt José völlig entnervt nach Hause, wo seine zugedröhnte Freundin Ana bereits auf ihn wartet – und ein mysteriöses Päckchen von Pedro, einem alten Bekannten, der die Welt scheinbar nur durch den Sucher seiner Kamera wahrnimmt. Der Inhalt des Päckchens: eine Super8-Filmrolle, ein Tonband und ein Wohnungsschlüssel. Als José gelangweilt das Tonband anwirft, holt ihn zunächst die Erinnerung an seinen seltsamen Freund wieder ein. Nach und nach realisiert er jedoch, welch unfassbare Geschichte Pedro ihm da eigentlich gerade erzählt. Ungläubig fällt sein Blick auf Filmrolle und Schlüssel…
ZitatAlles anzeigenHallo Leute,
nach einem anstrengenden Umzug von Aschaffenburg nach Hanau und anderem Kleinkram endlich auch mal wieder Neuigkeiten zur zukünftigen Programmgestaltung:
Am 30. Dezember 2009 starb überraschend ein legendärer Akteur des spanischen Kulturbetriebs im Alter von nur 66 Jahren: Ausnahmeregisseur Iván Zulueta.
Aus der Pressemeldung zu seinem Tod (dpa):
"Keine einzige banale Szene"
Pedro Almodóvar [VOLVER, FESSLE MICH!] würdigte den für seine Ironie bekannten Zulueta als einen der originellsten Regisseure Spaniens. "Er hat keine einzige banale Szene gefilmt", schrieb der zweifache Oscar-Preisträger in der Zeitung "El Pais". Auch nach 30 Jahren habe "Arrebato" nichts von seiner erschütternden Kraft verloren. Zulueta sei der Motor einer ganzen Generation gewesen, meinte der Regisseur und Vorsitzende der spanischen Filmakademie, Alex de la Iglesia [EL DIA DE LA BESTIA, PERDITA DURANGO]. "Keiner hat mit zwei Spielfilmen so viel erreicht wie er."
Iván Zulueta, der auch als Designer arbeitete und mehrere Filmplakate für Pedro Almodóvar entwarf, drehte im Laufe seines Lebens nur zwei Spielfilme. 1979, nach der Fertigstellung von ARREBATO, zog er sich aufgrund seines Heroinproblems und der völligen Verausgabung an dem Projekt für mehrere Jahre komplett aus dem Filmgeschäft zurück – außer zweier Episoden für TV-Serien drehte er danach aber nichts mehr. Vor ARREBATO war Zulueta vor allem bekannt durch seine experimentellen Kurzfilme, sowie Ende der 60er für die TV-Sendung „Último Grito“, in der von ihm animierte Musikclips unter anderem zu „Get Back“ von den Beatles und „In the year 2525“ von Zager and Evans zu sehen waren.
Wir finden, es ist längst überfällig, seinen beeindruckenden Spielfilm ARREBATO, der in Spanien absoluten Kultstatus genießt, endlich auch einem Publikum außerhalb seines Heimatlandes zu präsentieren.
Zum Inhalt:
Was für ein beschissener Tag! Unzufrieden mit der Arbeit an seinem billigen Horrorfilmchen kommt José völlig entnervt nach Hause, wo seine zugedröhnte Freundin Ana bereits auf ihn wartet – und ein mysteriöses Päckchen von Pedro, einem alten Bekannten, der die Welt scheinbar nur durch den Sucher seiner Kamera wahrnimmt. Der Inhalt des Päckchens: eine Super8-Filmrolle, ein Tonband und ein Wohnungsschlüssel. Als José gelangweilt das Tonband anwirft, holt ihn zunächst die Erinnerung an seinen seltsamen Freund wieder ein. Nach und nach realisiert er jedoch, welch unfassbare Geschichte Pedro ihm da eigentlich gerade erzählt. Ungläubig fällt sein Blick auf Filmrolle und Schlüssel…
Sucht, künstlerisches Schaffen bis zur Selbstaufgabe und das schwarze Loch zwischen Bild und Realität – das sind die Dämonen, die Zulueta heimsuchten. In seiner einzigartigen Seelenschau ARREBATO erzählt der Regisseur offen von den Obsessionen, die ihn sein Leben lang nicht losließen. Als echtes Juwel des europäischen Untergrundfilms wandelt ARREBATO auf dem schmalen Grat zwischen Genrekino, experimentellem Film und Arthouse. Viele sehen darin gar einen Vorläufer zu David Cronenbergs VIDEODROME – wobei sich dieser Vergleich sicherlich nur auf die ähnlichen Grundideen und Themen der beiden Filme bezieht, da sie sich in ihrer Umsetzung doch sehr deutlich von einander unterscheiden. Und doch kommt er nicht von ungefähr, wie wir finden: wer genau hinsieht, kann in den Grundmotiven, den kalten Bildern, dem nüchternen Blick und der unwirtlichen Betonarchitektur von ARREBATO durchaus Parallelen zu Cronenbergs Filmen entdecken – allen voran zu CRASH.
Und was mich ganz persönlich angeht: es gibt nur wenige Szenen, die bei mir einen so bleibenden Eindruck hinterlassen haben, wie die Schlusssequenz von ARREBATO. But that’s just my two pennies’ worth…
Leider hatte Iván Zuluetas Tod uns völlig überrascht und zwischenzeitlich unsere Verhandlungen etwas ins Stocken gebracht. Wir bedauern es sehr, nun nicht mehr wie ursprünglich geplant mit ihm zusammen an unserer DVD arbeiten zu können. Wir freuen uns aber darüber, hierzulande endlich diese Lücke in der Geschichte des europäischen Films zu schließen!
Wir hoffen, ihr freut euch auch auf den Film und sind gespannt!
Besten Gruß,
Carsten