Beate Uhse will statt Pornos Bier verkaufen

  • Das Unternehmen will sein Schmuddel-Image hinter sich lassen – zumal das Geschäft mit Pornofilmen ohnehin zusehends schlechter läuft. Um nicht weiter von Sex-DVDs abhängig zu sein, prüft der Erotikartikel-Händler eine neue Strategie: Bier und Wein verkaufen.


    Derzeit investiert Beate Uhse bis zu fünf Millionen Euro im Jahr in die Umgestaltung der Sex-Shops und in "modischere Produkte", wie es intern heißt, für Frauen und Paare. Zum Beispiel "Liebestaschen": "Das ist eine Tasche mit Produkten, die Sex aufregender machen“, sagte Finanzvorstand Otto Christian Lindemann. In den Tüten mit Namen wie „One-night“ und „Sexplorer“ finden Kunden Gleitmittel, Vibratoren, Body-paint-Schokolade, Champagner und CDs mit Erotikgeschichten.


    Die Tage, als Sex-Shops vor allem Pornofilme verkauft haben, sind Lindemann zufolge vorbei. Sexfilme werden immer häufiger aus dem Internet heruntergeladen. Bei Beate Uhse schrumpfte der Umsatz mit Pornofilmen auf ein Drittel des Gesamtumsatzes – mit weiter rückläufiger Tendenz. "Es wird eine Marktbereinigung im Sex-Shop-Handel in Europa geben", sagte Lindemann. "Europa hat tausende Sex-Shops, die meisten von ihnen sind stark abhängig von DVDs. Viele von ihnen werden nicht überleben." Um die Abhängigkeit vom klassischen DVD-Geschäft zu reduzieren, erwägt Beate Uhse, künftig auch Wein und Bier anzubieten.


    Auf der Suche nach einem Ersatz für das DVD-Geschäft hat sich der Erotikkonzern schon einmal verspekuliert. Mit Läden unter dem Namen Mae B wollte Beate Uhse vor allem Frauen ansprechen. Das Konzept ging nicht auf, der letzte von drei Mae-B-Shops schließt, sobald der Mietvertrag ausläuft. Ein neuer Laden in München und ein umgebauter in Dortmund sind in jeweils vier Abteilungen gegliedert. Dort finden Kunden Accessoires wie Massage-Öl oder Gleitgel, Reizunterwäsche, DVDs und „harte Artikel“ wie Handschellen, Dildos und Lederkleidung kaufen können.


    "In welche neue Richtung auch immer wir gehen, wir wollen Geld verdienen", sagt der Finanzvorstand. Doch der Weg bleibt holprig. Im Beate-Uhse-Laden nahe dem Hamburger Hauptbahnhof sind alle sechs Kunden männlich. Aber Beate-Uhse-Bier, sagt einer von ihnen, würde er nie kaufen.


    Quelle: Msn.de

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