Review: Hitman: Absolution (PS3)


  • Mit dem Erstlingswerk „Hitman: Codename 47“ landete der dänische Entwickler IO Interactive auf Anhieb einen Hit. Danach folgte zwischen 2000 und 2006 das goldene Zeitalter des glatzköpfigen Auftragsmörders. Aus einem Spiel wurde eine Quadrologie, 47s Beliebtheit stieg kontinuierlich und man konnte die Marke nach anfänglicher PC-Exklusivität als Konsolen-Bestseller etablieren. Und das Wichtigste: Auch nach der dritten Fortsetzung waren keinerlei Ermüdungserscheinungen oder Qualitätseinbußen erkennbar. Trotzdem wurde es bald still um 47 und es sollte sechs Jahre dauern, bis er mit „Hitman: Absolution“ aus dem Ruhestand geholt wurde. In sechs Jahren hat sich allerdings eine Menge verändert. Während es bei „Hitman“ hauptsächlich um Strategie und Geduld geht, werden diese Tugenden in heutigen Spielen weniger geschätzt und fallen in der Regel einer höheren Actionlastigkeit und einer einfacheren Zugänglichkeit zum Opfer. Was macht IO Interactive also, den Wurzeln treu bleiben oder den vermeintlichen Wünschen der aktuellen Spielergeneration entsprechen?


    Ein persönlicher Auftrag


    Die Handlung beginnt dabei mit einem bereits vor Release angekündigten Knall, so muss 47s Betreuerin Diana Burnwood eliminiert werden. Was dann folgt, ist nicht wirklich der Rede wert, so verläuft der Plot schnell im Sande und ist schon bald nur noch dafür da, 47 auf neue Ziele in neuen Locations anzusetzen. Auch die neuen Charaktere bleiben kaum länger in Erinnerung, vielleicht mit Ausnahme von Dianas Schützling Victoria. Hilfreich war auch nicht unbedingt, dass über „Hitman: Absolution“ eine ordentliche Portion Humor der Marke „Kane & Lynch“ gestreut wurde. Im Klartext wird also viel geflucht, und das Ganze kommt abgedrehter und pseudo-cooler rüber als noch die Vorgänger, was wirklich nicht hätte sein müssen.


    Des Killers neue Kleider


    So schwer diese Schwächen in anderen Spielen wiegen würden, so verzeihlich sind sie eigentlich bei „Hitman: Absolution“, schließlich war stets das Gameplay der Star der Reihe, und nur dieses entscheidet über den Erfolg oder Misserfolg eines „Hitman“-Titels. Und in diesem Fall stehen die Zeichen leider nicht ganz auf Erfolg. Das liegt vor allem daran, dass das Freiheitsgefühl der vergangenen Teile nahezu komplett weg ist. Waren früher die Levels in der Regel ein großes Areal, sind sie hier in kleinere Abschnitte unterteilt. Während die größeren Bereiche mit den jeweiligen Hauptzielen durchaus zufriedenstellen können, nerven die zahlreichen Zwischenbereiche, bei denen man in der Regel nur von Punkt A nach B schleichen muss, gewaltig. Auch bei den Kills selbst will sich kein Gefühl von Freiheit einstellen. Klar, man kann seine Ziele auf verschiedene Arten töten und es macht auch recht viel Spaß herumzuexperimentieren, aber im Endeffekt wandern die Opfer plump von einer Tötungsoption zur nächsten und warten einfach nur darauf, aus dem Leben scheiden zu dürfen.


    Einfach falsch fühlt sich hingegen der Instinkt-Modus an, der vergleichbar mit dem Detektiv-Modus aus „Batman: Arkham Asylum“ ist und wohl nur dazu da ist, unerfahreneren Spielern einen leichteren Einstieg zu ermöglichen. In diesem Modus, der durch gewisse Aktionen aufgeladen wird, erhält 47 Tipps, kann durch Wände sehen, einfacher Gegner von Zivilisten unterscheiden und ihre Bewegungen voraussehen sowie die Zeit kurz anhalten und dann reihenweise Kopfschüsse verteilen. Da muss fast nicht extra erwähnt werden, dass ein Action-Durchgang so leicht wie in keinem anderen „Hitman“ ist. Abhilfe schafft hier der Schwierigkeitsgrad „Purist“, der diesen Modus einfach deaktiviert. Das Ganze erinnert dann etwas mehr an die Vorgänger und zeigt auch, dass dieser für „Hitman“ untypische und auch unpassende Modus einfach nicht notwendig ist.


    Das schwächste „Hitman“, und doch ein gutes Spiel


    IO Interactive versucht mit „Hitman: Absolution“, es allen recht zu machen. Bis zu einem gewissen Grad ist das auch gelungen, so freuen sich Neulinge über einen einfachen Einstieg, schnelle Erfolgserlebnisse und ein auch grafisch und soundtechnisch rundum gutes Stealth-Game, während „Hitman“-Erfahrene ebenfalls ihren Spaß am Spiel haben können und sich hier und da über typische „Hitman“-Momente freuen dürfen. Als Fan der Reihe bin ich aber nicht unbedingt begeistert vom neuesten Abenteuer von 47, so sind sämtliche Neuerungen glatt ein Griff ins Klo. Vor allem stören die beschränkte Freiheit und das Gefühl, gescripteter als früher durch das Spiel gejagt zu werden. Trotz allem ist „Hitman: Absolution“ unterhaltsam, wenn auch nicht ganz so reizvoll wie seine Vorgänger.


    Auch veröffentlicht auf NeoRetro.at

  • Das Hauptproblem was ich damit hatte war, dass das Verkleiden ein Hauptelement in den Vorgängern war und somit ziemlich unnötig wurde. Hat aber anscheinend sehr viele gestört, daher es wird vielleicht in den NAchfolgern wieder geändert.

    The film's about a robot getting sent back through time, and you're moaning about a single line being unrealistic?

  • für mich als erstes hitman game war es super, hat echt spass gemacht, wie schon angesprochen, das mit dem verkleiden.... ja das hat mich auch genervt, das dachte ich wäre echt eben so cool gemacht das man da mehr oder weniger stealth rum läuft. ich mein wenn ich auf dem asia/chinese market unbemerkt(!) das maskotchen ganz körperkostüm anziehe und trotzdem als attentäter oder verdächtige person auffalle. störte das den spielfluss gewaltig.... hat stellenweise eher was von splinter cell conviction iwie :D

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