Review: Inazuma Eleven 2: Feuersturm / Eissturm (Nintendo DS)

  • Inazuma Eleven 2: Feuersturm / Eissturm



    Cover von Inazuma Eleven 2: Feuersturm / Eissturm für Nintendo DS


    Nach dem großen Erfolg von „Inazuma Eleven“, der sogar zu gefeierte Manga- und Animeumsetzungen der Marke führte, war es absehbar, dass der Hybrid aus „Pokemon“ und „Captain Tsubasa“ in die zweite Runde gehen würde. Viel Zeit ließ sich Entwickler Level-5 auch nicht, so erschien „Inazuma Eleven 2“ bereits 2009, knapp ein Jahr nach dem Erstling. In Europa hingegen war wieder Geduld angesagt, so dauerte es knapp drei Jahre bis das Spiel endlich Anfang 2012 hierzulande veröffentlicht wurde. Dabei ließ man sich noch ein wenig mehr von „Pokemon“ als bisher inspirieren, denn es kam nicht nur eine Version des Spiels heraus, sondern gleich zwei, nämlich „Feuersturm“ und „Eissturm“ mit jeweils exklusiven Spielern und marginalen Unterschieden, etwa verschiedene Openings, einen unterschiedlichen Rivalen sowie alternative Entwicklungen romantischer Natur für die Hauptfigur Mark Evans.



    Die Alius Academy legt die Raimon Junior High in Schutt und Asche


    Als Sieger des Football Frontier Turniers kann es für das Raimon Team gerade kaum besser laufen, die Freude wird aber blitzartig von einer Alieninvasion zunichtegemacht. Nicht nur wird der japanische Premierminister entführt, sondern auch zahlreiche Orte angegriffen. Kurios ist aber die Art und Weise, wie die Außerirdischen Japan in Angst und Schrecken versetzen. Die Alius Academy fordert nämlich Schulen zu einem Fußball-Match heraus und bei einer Niederlage wird diese dem Erdboden gleichgemacht. Dieses Schicksal ereilt auch der Raimon Junior High, die vollkommen zerstört wird und bei der zahlreiche Spieler schwer verletzt im Krankenhaus landen. Kapitän Mark Evans gibt aber nicht auf und ist entschlossen, unter der Führung einer neuen und mysteriösen Trainerin durch Japan zu reisen und die besten Spieler des Landes zu rekrutieren, um die Welt vor der Alien-Bedrohung zu retten.



    Die Matches spielen sich wie im Vorgänger


    Keine Frage, etwas abgedreht ist die Handlung schon, aber nachdem die Gegner im ersten Teil die Göttlichen der Zeus Junior High waren, konnte man die Sache wohl nur noch mit Aliens übertreffen. Trotz allem ist die im Laufe des Spiels doch immer bodenständiger werdende Story der große Pluspunkt des Spiels im Vergleich zum Vorgänger. Es steht nämlich mehr das Abenteuer im Mittelpunkt, wodurch vor allem mehr Abwechslung geboten wird. Es werden mehr Orte erkundet, storybedingt muss man immer wieder durch Ausfälle und Neuzugänge an der Mannschaft arbeiten und es bleibt von der ersten bis zur letzten Minute interessant, dazwischen sogar recht spannend. Und das bei einer Mindestspielzeit von rund 18 Stunden, es sind aber noch ein paar Stunden mehr aus dem Spiel zu quetschen, an die Langzeitmotivation eines „Pokemon“ kommt man aber weiterhin nicht ran.



    Die besten Spieler Japans müssen rekrutiert werden


    Während man beim Plot also ordentlich zugelegt hat, ist es beim Gameplay höchstens bei einem kleinen Feinschliff geblieben. Spielen tut sich das Ganze nämlich unverändert, was auch kein Wunder ist, schließlich hat es beim Vorgänger schon einwandfrei funktioniert. Am Schwierigkeitsgrad wurde aber zum Glück etwas gedreht, so wird man deutliche mehr gefordert, unfair wird es aber nie. Neu ist, dass auch Mädchen ins Team können, was ein wenig Würze in die Mannschaft bringt und die Zahl der rekrutierbaren Spieler auf insgesamt rund 1.500 wachsen lässt. Die Rekrutierung ist dabei etwas leichter und übersichtlicher gestaltet worden, so erinnern die zwei Systeme etwas an Google (klassische Suchfunktion) beziehungsweise Facebook (Suche über Kontakte).



    Sue Hartland kämpft mit den Waffen einer Frau


    Hat man einmal ein Team zusammengestellt, sind wieder die 11vs11 Matches die Hightlights des Spiels, während die 4vs4 Trainigsspielchen weiterhin weniger reizvoll sind. Verbesserungspotenzial gibt es bei den Matches aber, auch wenn es sich bei den vermeintlichen Mängeln eher um Kleinigkeiten handelt. Es ist zum Beispiel etwas frustrierend, wenn Unentschieden als Niederlage gewertet werden, während als zweiter und letzter Kritikpunkt zu erwähnen ist, dass einige wenige Matches zu stark gescriptet sind. Zum Beispiel erkämpft man sich gegen einen übermächtigen Gegner ein 0-0 zur Halbzeit, um dann herauszufinden, dass es als Niederlage gewertet wird, weil ein Spieler einen gewissen Schuss hätte abfeuern müssen, um eine Zwischensequenz auszulösen. Nichts zu kritisieren gibt es hingegen bei der Präsentation, so ist der Soundtrack noch abwechslungsreicher als im Vorgänger, die Grafik sehenswert wie eh und je und die Anime-Zwischensequenzen ein wahrer Genuss.



    Die Zentrale ist dieses Mal im Inazuma-Bus


    Fazit:
    „Inazuma Eleven 2“ ist eine ziemlich klassische Fortsetzung, so wird auf die Stärken des Vorgängers aufgebaut und von allem etwas mehr geboten (mehr Spielzeit, mehr Abwechslung, mehr Spieler). Viel mehr war aber auch nicht notwendig, um das Spiel zu einem Top-Titel zu machen. Das unterhaltsame Gameplay zwischen „Pokemon“ und „Captain Tsubasa“ funktioniert noch immer und macht dank eines erhöhten Schwierigkeitsgrads sogar noch mehr Spaß, die Präsentation ist wieder sehens- und hörenswert und die Handlung sorgt für Unterhaltung und Spannung von der ersten bis zur letzten Minuten. Bleibt nur zu hoffen, dass es der Abschluss der Trilogie bald nach Europa schafft.

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