Beiträge von Blade

    Great minds think alike ;)


    Ich hatte bei Whiplash damals ein noch intensiveres Kinoerlebnis, weshalb der direkt mit einer 10 bei mir eingestiegen ist aber umso länger ich die Musik zu La La Land höre, umso dringender will ich eigentlich direkt noch mal ins Kino. Schleicht sich also in meinem Kopf bereits zur 10 hoch.

    Ich fand den erstaunlich gut (ein 7er bei mir).


    Die zusammengewürfelten Halunken werden besser eingeführt als bei Suicide Squad, sind passend besetzt und Denzel Washington in der Hauptrolle macht einiges her. Chris Pratt der gewohnt charmante Gauner und Ethan Hawke macht auch eine starke Figur in der Rolle des Ausgebrannten. Die Musik war auch besonders gelungen. Ursprünglich erdacht von dem leider verstorbenen James Horner und dann von Simon Franglen fertiggestellt geht sie ihren eigenen Weg, streut aber bereits vor dem Finale immer wieder Versatzstücke des originalen Liedes ein.

    Hab ich dich jetzt spontan inspiriert oder haben wir tatsächlich parallel geschrieben? :D


    Spätestens bei der Zweitsichtung wird das bei mir auch ein 10er. Die Musik läuft hier rauf und runter. Emma Stone darf nach dem Auftritt bei Jimmy Fallon auch hier mal wieder Lip Synching betreiben! Was will man mehr? :super

    Vielen Dank, King Spoopy für deine ausführlichen Worte. Du hast dich genauso aktiv und tiefer gehend mit dem Film auseinandergesetzt, wie er es verdient hat. Ich finde es sehr interessant, dass du die Liebe hier so konkret als zentrales Thema herausstellst. War es doch genau dieses Thema, was mir auch bei Interstellar damals das Herz aufgehen ließ und ihn zu einem der besten Nolans für mich macht. Für mehr Empathie beim Filme schauen!


    La La Land - 9,5/10


    Und passend zum Thema Herz und Empathie hier meine Meinung zu Damien Chazelles nächstem Meisterstück nach Whiplash.


    Chazelle ist für mich bereits nach zwei Filmen in seiner Vita ein absolutes Ausnahmetalent und keineswegs ein One Hit Wonder wie er hier eindrucksvoll unter Beweis stellt. "Write what you know" lautet ein oft gehörter Rat an angehende Filmschaffende und ich will verdammt sein wenn Chazelle sich nicht mit Jazz auskennt. Emma Stone und Ryan Gosling zementieren ihre perfekte onscreen Paarung nach ihrem Einstand damals in Crazy, Stupid, Love und bringen unglaublich viel emotionale Tiefe in ihre Rollen, was sich willkommen neben der immens kontrollierten Kameraführung einfügt, die den Film auch auf technischer Ebene zu einem Meisterwerk macht. Danke, dass solche Filme noch so groß produziert werden und von so jungen, kreativen Köpfen wie Chazelle gedreht werden dürfen.


    Justin Hurwitz sorgt wie nach Whiplash auch wieder für ein jazziges Musik Feuerwerk, welches in seinen Melodien vielseitig ist und sowohl aufbrausende als auch ruhigere Töne anschlägt, die mehrfach an Casablanca erinnern - eine Verbindung, die übrigens auch der Film über seine Figuren und ihre Vorliebe für Ingrid Bergman und Humphrey Bogart herstellt. Wenn beim Rausgehen schon Leute die Filmmusik pfeifen hat der Komponist so ziemlich alles richtig gemacht. Filmmusik Oscar, wo sonst wärst du besser aufgehoben?


    Damien Chazelle bohrt sich mal wieder direkt in mein Herz. Diese Musik, diese lebhaften, schillernden Bilder und diese bittersüße Geschichte. Man überhäufe den Film mit noch mehr Preisen. Sucht euch die größte Leinwand die ihr finden könnt und ab dafür. Für alle denen es bei der Genre Zuordnung Musical noch nicht klar war: es wird sehr viel gesungen und das natürlich auch um die Geschichte voranzutreiben.

    Der Film hat das Ende des Buches wohl ziemlich drastisch verändert, funktioniert für mich aber trotzdem sehr gut.


    Für mich stehen alle Robert Langdon Filme auf einer ähnlich guten 7er Stufe, wobei The Da Vinci Code durch Hans Zimmers "Chevaliers de Sangreal" auf ewig die Nase vorne haben wird. Musikalisch liebe ich die Filme sowieso, weil Zimmer stets überzeugt und das oben genannte Thema der Reihe immer wieder neu erfindet. Für Inferno hat er sich für einen sehr elektronischen Score wie zu seinen Anfangszeiten entschieden und das gefiel mir. Ich würde mir allerdings wie auch bei den beiden Vorgängern hier durchaus einen Extended Cut wünschen, ggf. sogar mit dem Buchende, da dies im Vergleich auch sehr interessant klang.

    Spannende Threadleichen-Fledderei :D


    Glaube seit meinem Input hier vor 10 Jahren hätte ich durchaus einige Änderungen. Nehme ich mir bei Gelegenheit mal vor. Erinnere mich gerne dran, osttimor.

    War tatsächlich eine Serie: How I Met Your Mother


    Witziger Clip aber gibt es dazu auch eine deutsche Synchro? :birthday


    Edith sagt: weil ich das Video gerade entdeckt habe, wollte ich es passend zu unserer größer gefassten Diskussion mal dazu posten. Es geht vorwiegend um Harry Potter and the Prisoner of Azkaban aber der Nerdwriter hat auch einige sehr wichtige Punkte zum Thema Filmkonsum an sich zu sagen: https://youtu.be/3hZ_ZyzCO24

    Zitat

    Original von osttimor


    Zu 1: Meine Meinung dazu hatte ich glaube ich schon mal gesagt. Es gibt Filme, die hat man nach einer einzigen Sichtung einfach nicht richtig durchschaut und muss sie mindestens zweimal sehen. Ich zitiere immer wieder gerne James Cole (Bruce Willis) in Twelve Monkeys: "Der Film wird natürlich nie anders, das kann er gar nicht. Aber jedesmal wenn du ihn siehst, ist er ein bißchen anders, weil du anders bist. Du, du siehst eben andere Dinge."


    Zu 4: Jeder kann sich gerne Trailer angucken, aber ich vermeide es, sofern ich kann. Interessiert mich ein Film, brauche ich einfach keinen Trailer sehen. Ich werde lieber von einem Film der mich interessiert enttäuscht, als von einem Trailer bis ins kleinste gespoilert und vorprogrammiert in puncto Seherlebnis. Da ich bei Deadpool neugierig war aber skeptisch aufgrund der Freigabe-Diskussionen und des Tons etc., habe ich mir den besagten Trailer angeschaut (recht lang, wie heute leider üblich) und hatte eben dieses glattbegülte, "auf Teufel komm raus brutal und meta sein" Gefühl. Der Film war trotzdem keineswegs schlecht und teilweise sogar herrlich zynisch und komisch aber eben nicht das Maß aller Dinge. Kick-Ass vom selben/ähnlichen Schlag hat mir da etwa erheblich besser gefallen.


    Zu 6: Es war so klar :D - guck dir mal ein Cinema Sins Video an, von einem Film, den du wirklich richtig magst (sofern du eins findest ;)) - Da wäre ich tatsächlich mal gespannt, was du dazu dann sagst. Für die Schulung deines Blicks bei zukünftigen Filmen aber dann vielleicht doch mal Cinema Wins versuchen. Oder einen Film in beiden Kanälen suchen und die Videos angucken. Klar ist Sins manchmal übertrieben plakativ negativ und Wins wahrscheinlich auch manchmal das Pendant in puncto positiv aber so ist es eben. Der Mann hinter Wins erklärt finde ich recht gut, dass das sein persönlicher Blick ist und er eben keinen Bock hat, sich alles madig zu reden. Pessimist vs. Optimist halt.


    Zu 8: Da hast du jetzt alte Wunden aufgerissen. Hab mal nachgelesen dort und genau wie der Text von unserem Identitätswandler King Spoopy Mulder hat mich auch Herzfressers Text damals zu deinem Blade Runner Erlebnis wieder Tränen vergießen lassen. Die beiden sind einfach absolute Filmliebhaber nach meiner Façon und ich vermisse Herzfresser hier schmerzlichst. Wir waren uns sicherlich auch nicht immer einig aber wenigstens konnte ich ihm nachempfinden, weil er Filme ähnlich detailreich betrachtet wie ich.


    Zu 9: Nur die Szene anschauen sollst du dir. Das Finale wird mit einem immens langen Schlusskampf eingeleitet und dann in dieser besagten Szene wird die Zerstörung etwas "intimer" bzw. konzentriert sich auf einen Schauplatz und Zod der Zivilisten bedroht und Superman keine andere Wahl lässt, als so zu handeln, wie dieser es in seinem dort vorherrschenden Gemütszustand für "richtig" oder vielmehr nötig hält.



    @Herz...Mulder: Ich bin gespannt wie ein Flitzebogen auf deine Meinung zu Arrival und weine Tränen der Freude über deinen Text oben. So langweilig es auch sein mag aber: vollste Zustimmung.


    Hier übrigens mal ein schöner Dialog aus dem von dir verlinkten Thread, osttimor (tierisch kompliziert zu kopieren gewesen...):



    Diese Inbrunst, die du damals in dem von dir verlinkten Thread an den Tag gelegt hast, um die Originalfassung zu verteidigen, würde ich mir übrigens manchmal auch für deine Filmbetrachtung an sich wünschen. ;)

    Zitat

    Original von osttimor


    meine bewertung fällt keineswegs positiv aus. ich war einer der ersten weltweit die den film gesehen hat (wenn man imdb glauben schenken darf) und der erste trend gibt mir recht, also dürfte zerreissen nicht ganz zutreffen!


    Welcher war's?


    Edith sagt: Ah, Office Christmas Party. Interesse hält sich in Grenzen. Kollege fand ihn aber laut seinem Bericht äußerst unterhaltsam.

    osttimor:


    Ich spare mir mal faulerweise die Zitat für Zitat Antwort. Dafür ist das Forum einfach etwas zu starr. Danke aber trotzdem, dass du dir immer wieder die Mühe machst, das so aufzusplitten.


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    [*]Wenn ein Film nach 30 MInuten Lauflänge schon quälend ist, kann man ihn doch ausmachen. Zumindest in der Theorie. In der Praxis hatte ich das glaube ich selber lange noch nicht oder gar noch nie. Im Kino bin ich erst ein mal fast raus gegangen wäre das filmische Scheitern auf der Leinwand nicht so erheiternd im Saal aufgenommen worden (Getaway aus dem Jahr 2013, ausgerechnet mit dem sonst so tollen Ethan Hawke) und bei dem Augenkrebs verursachenden Stirb Langsam 5 (den ich tatsächlich nicht im Kino gesehen habe sondern erst im Heimkino) muss mich eine Art Schockstarre daran gehindert haben, abzuschalten. Selten wurde eine beliebte Figur inhaltlich so "vergewaltigt" wie in dieser Fortsetzung. Dass Willis da zugesagt hat, ist nicht verwunderlich aufgrund seiner Aussagen zu Actionfilmen aber etwas mehr Respekt für seine ikonischste Rolle hätte drin sein müssen. Mal sehen was "Die Hard: Year One" an Buße tun wird/kann
    [*]Zu Anna Karenina: hilft dir vielleicht ein Schnittbericht weiter? Wurde nur was bekanntes getrimmt oder verändern die fehlenden Szenen das, was dir am Film gefallen hat? Im ersteren Fall wäre die Bewertung ja durchaus noch legitim.
    [*]Die Anführungszeichen hattest du tatsächlich drin bei Fantastic Beasts, da wird es dann schon klarer. Mein Fehler.
    [*]Deadpool war für mich auch absolut unterhaltsam solange er andauerte und auch die Musikauswahl sowie Filmmusik passten wie die Faust aufs Auge und sind klar die Stärken des Films aber trotz der Kaltschnäuzigkeit und augenscheinlich perfekten Verkörperung der Figur (kenne die Comics nicht, aber das Internet scheint dieser Meinung zu sein) von Ryan Reynolds blieb bei mir ein saurer Nachgeschmack, den der erste Trailer leider auch schon vermuten ließ. Ist schwer in Worte zu fassen, aber gerade die brutalere Seite des Films trägt dazu bei, da er sehr angestrengt brutal ist. Der Humor ist gut aber auch da ist bei mir nicht immer der Funke übergesprungen. Einen Film, bei dem jeder Lacher bei jedem Zuschauer sitzt, ist aber eh sehr selten
    [*]Was die Skala angeht: da du deine Meinungen hier teilst, sage ich vorwiegend für andere Leute. Klar kann ich das Bestreben verstehen, Filme auseinander halten zu wollen aber bei mir sind die Zahlen meist eher Bauchgefühl und auch eher im Bezug zu ähnlich gelagerten Filmen oder solchen, die allgemein in ein vergleichbares Genre zu stecken sind, wobei wir die Diskussion und meine Sicht zu "Genres" ja schon hatten. Bei mir ist das Credo anders herum: lass dich gerne von meiner Note anlocken, meinen Text zu lesen, aber nagel mich nicht auf die Note fest, sondern eher auf den Text, den ich schreibe
    [*]Objektivität bei Bewertungen ist grundsätzlich schwierig aber um auf mein Stirb Langsam 5 Beispiel einzugehen: hätte der Film mich als Fan der Figur und Reihe nicht aktiv(!) mit Füßen getreten, hätte ich ihm sicherlich für seine rasante Action-Inszenierung eine mittelprächtige 5/10 verpasst aber so ist er bei mir auf einer 3/10 gelandet. Ich würde mich darauf nicht festlegen wollen, aber grundsätzlich würde ich sagen, dass ein Film, der mich aktiv ärgert, auch trotz eines Production-Designs etc. Punkte einbüßen wird. Ist er einfach nur enttäuschend/mau pendelt er sich denke ich bei 4-5 ein. Generell zähle ich mich aber wenn möglich eher zur Konsumenten-Sorte "Cinema Wins" statt "Cinema Sins"
    [*]Zu Villeneuve: deine Bewertungen zeigen mir klar, dass er kein Regisseur für dich ist und, ohne Incendies gesehen zu haben, wird mit gerade mal 6/10 für Sicario klar, dass sich da nichts ändern wird. War dies doch sein mainstreamtauglichster Film bisher. Mit einem Burton würde ich Villeneuve absolut nicht vergleichen, dafür nimmt er sich einfach zu vieler verschiedener Stoffe an. Bei Burton ist für mich hingegen inzwischen schon eher einfach "der Fantasy-Stempel" drauf. Meine geringfügige Begeisterung für Fantasy allgemein lässt diesen Stempel dann eher negativ sein. Villeneuve hingegen würde ich auch einen Stempel aufdrücken aber eben einen den ich als positiv empfinde, nämlich seine unglaubliche Gabe, starke Frauenrollen zu inszenieren.
    [*]Für mich ist Blade Runner auch ein "acquired taste" gewesen. Ich habe den Film damals für den Werte und Normen Unterricht in meiner Schule vorgeschlagen und sogar daraufhin in höchstem Interesse die 5-Disc DVD Box gekauft. Nach erster Sichtung Zuhause vorab, konnte ich den Film allerdings nur schwer einordnen und auch mit seiner inszenatorischen Ruhe wenig anfangen. Im Unterricht war die Situation dann schon etwas anders und ich hatte da schon dass Gefühl, dass ich den Film ein wenig verteidigen muss. Zum leichteren Einsteig hatten wir die internationale Kinofassung gesehen, welche ja die selbst von Harrison Ford gehassten Off-Kommentare innehat, die einiges erklären, was sich der Zuschauer eigentlich selbst erschließen kann/soll. Erst bei einer weiteren Sichtung und dann auch im Final Cut des Regisseurs taten sich mir ganz neue Dinge und Welten auf (besonders musikalisch), die mir davor einfach nicht aufgefallen sind. Daraufhin habe ich dann die über 3 Stunden Lange Dokumentation zur Entstehungsgeschichte geschaut und war wie gebannt, zu erfahren, wie diese Welt entstanden ist und was es darin alles zu entdecken gibt. Du hast vermutlich direkt den Final Cut aus 2007 gesehen, oder? Für mich ist der definitiv ein positives Beispiel von Revisionismus das konträr zu Star Wars steht.
    [*]Zu Man of Steel: bitte die besagte Szene noch mal gucken! "Ganz easy" ist daran gar nichts. Vom immensen Kraftaufwand, den er aufbringen muss, bis hin zur emotionalen Narbe, die dieses Vorgehen bereits in dieser Szene deutlich bei ihm hinterlässt, ist daran gar nichts einfach. Gerade weil der finale Kampf davor so endlos zu sein scheint, wird einem als Zuschauer deutlich, dass es nur einen einzigen "Ausgang" geben kann und den gibt Zod ja sogar auch in Dialogform von sich: "There's only one way this ends, Kal. Either you die, or I do."
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    Hoffentlich hab ich nichts vergessen.

    Zitat

    Original von osttimor


    so gut kann das erlebnis dann auch wieder nicht gewesen sein, wenn ich es dir mit meiner meinung verderben könnte! ;)


    Und genau wegen solcher Sätze meinte ich das ;)


    Ich verstehe einfach selten wie du Filme guckst. Bei der Vielfalt, die du dir anguckst, muss doch der Blick einfach mal etwas tiefer gehen. Ich habe oft das Gefühl, dass du das für dich eher Arbeit ist gewisse Genres oder "Klassiker/alte Film" anzuschauen. Dann wiederum haust du eine absolut positive 7/10 für Anna Karenina aus den 40ern raus, den ich nicht zwar nicht kenne, aber niemals mit so einer Bewertung von dir erwartet hätte. Dann lese ich ein "nur ok" bei Fantastic Beasts und sehe auch 7/10, was für mich nicht passt, weil das einfach viel zu weit oben in so einer Skala ist für die Worte "nur ok". Dann ist ein absolut vorhersehbar unvorhersehbarer Film wie Deadpool der Film des Jahres. Kann man mit Deadpool Spaß haben? Jede Menge. Bleibt er nach dem Kinobesuch wirklich hängen? Bei mir nur bedingt. Vielleicht verstehe ich auch einfach nicht wieso du überhaupt so eine breite 10er Skala benutzt (sogar mit Viertelpunkten manchmal), wenn es meistens eigentlich auch ein "hat mir gefallen/hat mir nicht gefallen" oder Ähnliches tun würde. Bewertungs-Skalen sind zwar schwierig und irgendwo auch persönlich aber einem so hochgradig gut produzierten, grandios gefilmten und immens kreativ musikalisch untermalten Film wie Arrival kann man einfach auf einer objektiven Skala keine 3/10 geben. Ums kurz zu sagen: deine Meinung ist dir jederzeit gegönnt und es ist voll in Ordnung wenn du Arrival schlecht fandest aber die Umwandlung deiner Texte in Zahlen entbehrt füür mich jeglicher erkennbarer Stringenz.


    Das mit "altes neu aufgewärmt" kann ich übrigens bei einem Tarantino Fan wie dir einfach nicht gelten lassen. Gerade als solcher müsstest du doch bezeugen können, dass gut geklaut oft besser sein kann als schlecht erdacht. Und wieso sollte ein Regisseur, wie du hier meinst, nicht bei sich selber klauen? Was ist das bitte für ein Vorwurf, dass die Wesen dich an Enemy erinnern? Vielleicht sind solche Dinge ja mit etwas mehr Bedeutung zu bemessen? Wenn derselbe Regisseur dasselbe Motiv in unterschiedlichen Filmen einsetzt, könnte es dann nicht vielleicht für etwas mehr stehen als nur sein Aussehen? Hast du solche Gedanken, oder ist das eine absurde Vorstellung für dich? Film ist definitiv vorwiegend ein visuelles Medium aber nicht alles was wir sehen muss ausschließlich auch immer nur das sein, als was es uns präsentiert wird, sondern kann eben auch mal eine Manifestation von etwas sein, wie etwa ganz deutlich die Spinne(n) in Enemy und vielleicht will Villeneuve mit seinen Heptapods ähnliche Gefühlsreaktionen hervorrufen.


    Für mich ist Arrival der stärkste Film des Jahres 2016 (und mein einziger 10er aus diesem Erscheinungsjahr), dem ich allein für seine Filmmusik und Amy Adams in der Hauptrolle schon mal zwei Oscar-Nominierungen geben würde, wenn man diesen Maßstab mit ins Spiel bringen möchte. Ich sage natürlich nicht, dass der Film für jeden ein 10er sein muss aber wenn ich zum Beispiel jetzt 033s Meinung lese, sehe ich, da hat jemand den Film wirklich auf sich wirken lassen, auf die Musik geachtet und sie für gut befunden etc. Ich sehe es zwar so, dass der Film eigentlich einer der intimsten Science-Fiction Filme aller Zeiten ist und dafür durchaus ausgiebig über die Ereignisse auf der Welt berichtet hat aber wenn 033 das anders wahrgenommen hat ist das auch okay. Für mich wurde einfach schnell deutlich, dass Amy Adams' Figur im Zentrum von allem steht und wir eigentlich ihre Geschichte erleben, oder genauer gesagt ein Kapitel in ihrer Geschichte, welches mehr oder weniger zufällig vom Erstkontakt zu Außerirdischen bestimmt wird. 7/10 ist aber eine absolut faire Bewertung von jemanden, den der Film nicht ganz so emotional erwischt hat wie mich.


    Für mich steigt Arrival damit ohne lange Überlegung neben Contact und Interstellar in den Kanon der für mich besten Science-Fiction Filme aller Zeiten ein und ich bin froh, dass die Kritik ihn ebenso positiv aufgenommen hat, wenngleich ich auch derzeit nicht viel auf Prozente bei Rottentomatoes oder ähnlichem gebe. Ich bleibe dabei: meine Gleichgültigkeit gegenüber Blade Runner 2049 hat sich dank Arrival in heiße Erwartung und Ekstase verwandelt.


    Zitat

    Original von osttimor


    man of steel - 1/10


    wenn schon superheld dann wohl lieber batman - mit superman kann ich nichts anfangen, die figur ist mir einfach zu abgehoben :zwinkern es gibt zu viel action und wenig sinnvolles. bei hancock haben sich die leute aufgeregt, dass er alles zerstört und somit sachschäden in millionenhöhe verursacht, aber bei superman der dies im milliarden bereich macht ist das in ordnung?


    Auf die 1 gehe ich mal lieber nicht ein, aber soviel sei gesagt: genau diese Zerstörungswut war eigentlich einer der am meisten kritisierten Punkte an Man of Steel in so ziemlich jeder negativ gestimmten Kritik, die ich gelesen habe. Inhaltlich ist diese Kritik für mich absolut sinnfrei, wenn man sich mal klar macht, was für Wesen dort aufeinandertreffen und das Superman eben noch nicht der erfahrene Superman ist, wie man ihn vielleicht inzwischen gewohnt war, sondern eher der stürmische, übereifrige Held, der sich des vollen Ausmaßes seiner Kräfte keineswegs bereits bewusst ist.

    Arrival - 10/10


    Denis Villeneuve hat es wieder einmal geschafft.


    Nachdem mich Prisoners damals emotional im Sturm erobert und aufgewühlt hat, war ich in Villeneuves Sog gefangen. Enemy war dann ein ungewöhnlicher Folgefilm, der aber trotz seiner geringeren Punktzahl in meiner Skala ebenso bildgewaltig und schauspielerisch erstklassig daherkam und bis heute noch in meinem Kopf eingebrannt ist. Ich wurde also neugierig, sah auch Polytechnique, der im deutschen Mediabook von Enemy enthalten ist und festigte seitdem meine Faszination für die Vorstellungskraft und inszenatorische Wucht, die Villeneuve mit sich bringt. Sicario ist mir leider im Kino entgangen, konnte aber auch im Heimkino allein eine unglaubliche Anziehungskraft auf mich ausüben, die ich bei modernem "Actionkino" nur selten verspüre. Sicario ist sicherlich kein reinrassiger Actionfilm aber die Spannungskurve oder eher -welle, die Villeneuve mit diesem Film verursacht ist beeindruckend. Packend, real, tief sitzend und schauspielerisch nicht weniger überzeugend. Fehlen tun mir jetzt nur noch Incendies sowie seine beiden ersten Filme, Der 32. August auf Erden und Maelstrom.


    Ich will gar nicht viel zu Arrival schreiben, da mich einfach eine unglaubliche emotionale Wucht während des Sehens erfasst hat, die ich nur schwer in Worte fassen kann. Es sind kleine Momente, kleine Gesten und kleine Worte die ihren Teil dazu beigetragen haben. Jedem Fan von intelligenter, anspruchsvoller Science-Fiction sei ein Kinobesuch wärmstens empfohlen - aber auf keinen Fall die offenen Augen, den offenen Verstand und das offene Herz Zuhause lassen. Von der ersten Einstellung und der ersten musikalischen Note an, hatte mich Arrival in seinen Bann gezogen und ließ mich bis einige Minuten nach dem Abspann nicht aufstehen.


    Für mich ist Blade Runner 2049 hiermit nicht bloß in sicheren Händen, sondern womöglich in den besten, in die er nur hätte fallen können. Daumen drücken, dass das Studio Villeneuves Vision für den Film ebenso teilen wird, wie ich meine Begeisterung für seine bisherige Vita.

    Doctor Strange - 7/10


    Bin bewertungstechnisch ganz beim Chef, bis auf die Musik (siehe unten)


    Pro:

    • Markante Musik von Maestro Michael Giacchino inkl. Cembalo (und Zither?) sowie trippigem 70s Feel. Eine der wenigen Filmmusiken im Marvel-Universum, die neben dem Avengers Main Theme etwa durchaus etwas hängen bleibt und vor Kreativität nur so strotzt
    • Benedict Smugberbatch
    • Tilda Swindleton
    • Visuelle Umsetzung der Magie und der Zaubersprüche
    • Auch wenn Inception mit der Traumwelt viel vorgemacht hat, ist die ähnlich anmutende visuelle Umsetzung hier absolut gelungen, lediglich vereinzelte Szenen an der gläsernen Hochhausfassade lassen den Greenscreen zu arg erkennen, weil die Perspektive nicht ganz glücklich gewählt ist
    • Magischer Umhang to the rescue!

    • Dormammu, I've come to bargain! Beste Parodie auf die wiederholende Natur eines Filmdrehs seit langem.


    Kontra:

    • neues Marvel Logo. Hat zwar inzwischen mehrfach gewechselt aber die Inkarnation vor diesem Film war für mich perfekt. If it ain't broke...
    • "Herr Apotheker, einmal das Elixier für Origin Stories, bitte. Wie meinen? Ach so, nee, ohne Zusatzstoffe, bitte."
    • Mads Mikkelsen bleibt blass und wird doch arg verschwendet
    • Die Story stützt sich erstaunlich viel auf Zufälle und "Schicksal"
    • Das Zeitgefühl, insbesondere im Hinblick auf Stranges Training wurde mir nicht ausreichend genug vermittelt

    In einem Wort: genial


    Unglaublich düsterer Blick auf die moderne Technik und die Schattenseiten, die sie in naher Zukunft mit sich bringen könnte, wenn man sich das bisherige menschliche Verhalten in der digitalen Welt mal so ansieht. Irgendwo auch ein bisschen der fiese kleine britische Bruder der Twilight Zone. Jede Episode erzählt eine eigenständige Geschichte und S01E01 fängt auch direkt arg abartig an. Ich bin inzwischen bereits Mitte 3. Staffel und kriege einfach nicht genug!